Die nächste Band aus der Kategorie: "Gibt es offenbar schon lange, sind auch gar nicht mal so unerfolgreich, aber bisher vollkommen an mir vorbei gegangen." Letzteres könnte daran liegen, dass Dust In Mind aus Frankreich kommen und die dortigen Acts erfahrungsgemäß manchmal Schwierigkeiten haben, im deutschsprachigen Raum gebührende Aufmerksamkeit zu erlangen... Kann ich nicht beurteilen. In jedem Fall ist mir nun ihr dieser Tage erscheinendes, viertes Album CTRL zugelogen, welches ich an dieser Stelle vorstellen möchte.
Zum Stil der Franzosen sei gesagt: Es handelt sich eindeutig um Metal, der aber mit Death-, Industrial-, Symphonic- und Goth-Elementen so durchmischt wurde, dass eine Einordnung in bekannte Schubladen eher ausfällt. Markant ist zum einen der zweistimmige Gesang - einerseits durch einen Herren namens Damien Dausch, der durch unterschiedliche Stimmlagen, Growls etc überzeugt, andererseits Jennifer Gervais, die sich mit ihrer Stimmgewalt nicht hinter den großen Legenden des Female Fronted Metal verstecken muss. Wie ich vorhin gelesen habe, hat Jen übrigens heute (18.11.) Geburtstag - herzlichen Glückwunsch!
Ähnlich wie im Symphonic arbeiten Dust In Mind mit großen Soundwänden, die nicht zuletzt durch Keyboard/Synth-Klänge verstärkt werden. Hier setzt auch mein persönlicher Kritikpunkt an: Nach meinem Empfinden sind die elektronischen Klänge manchmal nicht ganz stimmig zum Rest des Sounds, W.G.A.C.A und Synapses wären hier Beispiele. Dies wird - wie so oft - subjektives Empfinden sein, aber in meinen Ohren wäre zumindest manchmal "Weniger" echt "Mehr" gewesen".
Insgesamt überwiegt aber das positive Momentum auf CTRL. Besonders angetan haben es mir unter anderem die knackig-mächtige Hymne Take Me Away und Break, bei dem Damien (ich geh zumindest davon aus, das er es ist) einen Vocal-Style auspackt, der auch im Gothrock wunderbar verwendet werden könnte. Ebenfalls zu den Anspieltipps gehört Speak For The Voiceless - thematisch wie musikalisch berührt mich der Song von allen am meisten.
Über (fast*) das gesamte Album hinweg lassen Dust In Mind dem Hörer letztlich kaum Luft zum Durchatmen - CTRL ist eine die Hörsinne herausfordernde "Wall of Sound". Hat man darauf Bock und dreht die Boxen auf, kann man mit dem Album viel Spaß haben!
* Ausnahme: Freefall - hier geht es vergleichsweise ruhig zu
Trackliste
01. Lost Control
02. Take Me Away
03. Empty
04. Synapses
05. Freefall
06. W.G.A.C.A
07. Break
08. The White Page
09. Speak For The Voiceless
10. No Way Out
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Veröffentlichung: 19.11.2021
Stil: DarkTunes
Label: Dark Death Industrial Metal
Website: dustinmind.com
Facebook: facebook.com/DustInMindMusic
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